Essen. Jahr für Jahr ächzt unsere Stadt unter langanhaltenden Hitzeperioden, die durch den Klimawandel längst keine Ausnahme mehr darstellen. Was in Essener Freibädern regelmäßig für lange Schlangen und im Wasser tobende Kinderscharen sorgt, kann für Essener Bürger*innen an anderer Stelle und anderer Situation zum existentiellen Problem werden. Steigen die Temperaturen ist eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Wasser ungemein wichtig, das ist unbestritten. Trotzdem ist es nicht nur für Familien, Freizeitsportler oder Touristen manchmal nicht möglich, genügend frisches Wasser für den ausgiebigen Spielplatzbesuch, die Joggingrunde oder die Stadtteilführung mitzuführen. Öffentlich zugängliche Toiletten sind in Essen bekanntermaßen rar gesät und laden selten dazu ein, dort die Wasservorräte aufzufüllen. Alternativ Wasser zu kaufen, ist für viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich.

„Eine deutliche Verbesserung der öffentlichen Trinkwasserversorgung erhoffen wir uns von der Installation frei zugänglicher Trinkwasserbrunnen im Essener Stadtgebiet. Diese bieten rund um die Uhr die kostenlose Möglichkeit direkt vor Ort etwas für seinen Flüssigkeitshaushalt zu tun oder praktisch seine Trinkflasche aufzufüllen. So kann durch die Vermeidung von kurzlebigen Einwegbehältnissen nebenbei auch etwas für die Umwelt getan werden,“ wirbt Michaela Heuser, stellvertretende Sprecherin der SPD-Fraktion im Sozialausschuss, für die Initiative der SPD-Fraktion, der sich mittlerweile auch die FDP angeschlossen hat. „Gleichzeitig gibt es immer noch zu viele Essener Bürger*innen die keinen steten Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Ein Umstand der in den heißen Sommermonaten schlichtweg gesundheitsgefährdend ist. Hier muss die Politik Verantwortung übernehmen.“

„Die Aufstellung von Trinkbrunnen erhöht nicht nur auf nachhaltige Weise die Aufenthaltsqualität an öffentlichen Plätzen, sie können das Stadtbild merklich bereichern und einen wichtigen funktionalen Beitrag zur Gestaltung des städtischen Raumes leisten. Gleichzeitig holen sie das wichtige Lebensmittels Trinkwasser wiederkehrend in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger und leisten so einen wichtigen Beitrag gesunden Lebensweise,“ verspricht sich Julia Jankovic, Sprecherin der SPD-Fraktion im Sozialausschuss, einen deutlichen Mehrwert durch die Brunnen. „Die Stadt Köln hat bereits ein gut durchdachtes Konzept zur optimalen Verortung der Trinkbrunnen erstellt, welches die Stadtverwaltung nun auf Essen anwenden kann. Dies gilt insbesondere auch für die technische Umsetzung der Trinkbrunnen, schließlich ist nur ein funktionierender Trinkbrunnen ein guter Trinkbrunnen. Die Metropole Paris zeigt, was darüber hinaus möglich ist und dass Vandalismus kein Gegenargument sein kann.“