Heute hat die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Cannabis-Präventionskampagne in den sozialen Medien gestartet. Ziel dabei, besonders Jugendliche über die Folgen des Cannabiskonsums aufzuklären. Vorausgegangen war ein offener Wettbewerb, um das beste Kampagnenkonzept. Dazu sagt der Abgeordnete Dirk Heidenblut, drogenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion:
„Prävention ist wichtig und unverzichtbar. Sie ist viel zu lange vernachlässigt worden. Ich begrüße die Kampagne der BZgA und der Drogenbeauftragten grundsätzlich. Wir brauchen aber mehr konkretes Handeln und nicht nur warme Worte, wenn es darum geht, den Konsum von Cannabis unter Jugendlichen zu senken und dem Gesundheitsschutz Priorität einzuräumen. Allein bei coolen Social Media-Posts, schrillen Sharepics und bunten Luftballons darf es nicht bleiben. Aus meiner Sicht ist der beste Weg, um gesundheitliche Schäden von Cannabis zu verhindern, die kontrollierte Abgabe von Cannabis. Die SPD-Fraktion hat dazu Anfang des Jahres einen konkreten Vorschlag für einen ersten Schritt raus aus dem vollkommen sinnlosen und schädlichen Cannabis-Verbot gemacht. Von CDU und CSU gibt es da nichts. Wir brauchen Modellprojekte, um den besten Weg für eine kontrollierte Abgabe von Cannabis zu finden. Erst dann haben wir die Kontrolle über die Qualität des Cannabis. Wir schalten zudem den Schwarzmarkt aus, über den der Konsument überhaupt erst mit harten Drogen in Berührung kommt.“
Die SPD-Bundestagsfraktion hat im Februar eine Abkehr von der bisherigen Cannabis-Verbotspolitik in Deutschland beschlossen. In einem Positionspapier fordert die SPD-Bundestagsfraktion, dass künftig der Besitz kleiner Mengen zum Eigengebrauch nicht mehr strafrechtlich verfolgt, sondern nur noch als Ordnungswidrigkeit behandelt werden soll. Damit wird letztlich auch der Konsum entkriminalisiert. Zudem sollen Modellprojekte ermöglicht werden, in denen die legale und regulierte Abgabe von Cannabis an Konsumentinnen und Konsumenten erprobt werden soll.