Von den Corona-bedingten KiTa- und Schulschließungen sind Kinder aus suchtbelasteten Familien besonders betroffen. Aus Sicht des SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Heidenblut, Mitglied des Ausschusses für Gesundheit, müssen diese Kinder jedoch Priorität haben:
„Corona stellt unser gesamtes Leben auf den Kopf. KiTa- und Schulschließungen betreffen Kinder aus Familien, in denen ein Drogenproblem existiert, sehr. Sie müssen aber gerade in diesen Tagen Priorität haben. Auch vor Corona waren diese Kinder nur schwer zu erreichen. Jetzt ist es fast unmöglich. Hilfsbedürftige Kinder werden jetzt viel schwerer erkannt und konkrete Hilfe kommt nicht an. Ich fordere das Bundesgesundheitsministerium auf, endlich seiner Verantwortung nachzukommen und eine schnelle und unbürokratische Lösung zu finden. Das Ministerium ist schon länger eine Gesamtlösung schuldig.“
Im Dezember vergangenen Jahres wurde eine Petition an den Deutschen Bundestag übergeben. Die Kernforderung: Die Leistungen und Versorgung für gefährdete Kinder individueller auf den Bedarf der Familien und flächendeckend im ganzen Land zugänglich zu machen. Eine Arbeitsgruppe, eingerichtet vom Bundestag, legte im vergangenen Jahr ebenfalls einen Abschlussbericht mit Vorschlägen für Maßnahmen vor.
Das Gesundheitsministerium kündigte daraufhin an, einen Gesetzentwurf zur Lösung des Problems zu erarbeiten. Benötigt wird eine Sozialgesetzbuch-übergreifende Komplexleistung, um solche Familien gezielt in den Blick zu nehmen. Passiert ist bislang aber nichts.