Die aktuelle Diskussion auf Landesebene mit Blick auf die Kita-Öffnung lässt immer noch viele Fragen offen, wie es nun auch in Essen weitergeht. Dazu erklärt der Essener SPD-Landtagsabgeordnete und Familienpolitiker Frank Müller:
„Wir haben es begrüßt, dass es kein Hau-Ruck-Verfahren beim Wiedereinstieg in die Kinderbetreuung geben soll. Ein stufenweises Verfahren ist richtig, denn ein erneutes Chaos, wie wir das im Schulbereich erlebt haben, muss unbedingt vermieden werden. Allerdings dürfen die Stufen nicht ins Nichts führen. Für viele Familien bei uns in Essen stellt es sich allerdings genauso dar.
NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat angekündigt, dass es Eine Öffnung in erster Linie für Vorschulkinder geben soll. Für Alle anderen Kinder soll es über einen Zeitraum von Monaten lediglich insgesamt 2 Tage eine eingeschränkte Rückkehr in die Kita geben. Für nahezu zwei Drittel der Kinder gibt es damit gerade keinen Plan zur Rückkehr in die Kita. Vielen Eltern erscheint diese Aussicht zurecht schwer erträglich und nicht akzeptabel. Denn Das bedeutet weder für Familien eine Entlastung noch ist es pädagogisch sinnvoll. Wie soll man Kindern erklären, dass sie einmalig ihre Freunde wiedersehen dürfen, dann aber wieder mehrere Wochen lang nicht?
Wir brauchen auch einen Plan, wie unter eingeschränkten Bedingungen wieder Betreuungsangebote für die Mehrheit der Kinder stattfinden können. Einen Stufenplan unter steter Beachtung des Infektionsgeschehens tragen wir als SPD mit. Für die große Mehrheit der Eltern zwei Tage Kita-Besuch in Aussicht zu stellen, ist hingegen kein Plan, sondern eine Zumutung.
Ebenso muss nun endlich Klarheit bei den Kita-Beiträgen geschaffen werden. Gerade in der aktuellen Situation, in der viele Familien auch finanziell durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise belastet sind, erwarten wir von Minister Stamp ein Aussetzen der Kita-Gebühren für das gesamte Kita-Jahr. Zudem soll sich Nordrhein-Westfalen für eine Verlängerung der Soforthilfen für Familien einsetzen, denen keine Kinderbetreuung zur Verfügung steht. Zudem muss allen betroffenen Familien mit kleinen und mittleren Einkommen ein Familienbonus gewährt werden, der finanzielle Härten der Corona-Krise mildert. Damit würde vielen Familien gerade auch bei uns in Essen geholfen.“